84
Ii. Mitteleuropa.
eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker-
baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer
hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen,
Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd-
lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der
Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden
große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene
Metalle und viele Steinkohlen besitzen.
Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio-
nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen
mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der
französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten.
Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün-
ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch-
gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel.
Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder-
landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete,
getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat,
macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er-
ster König Leopold I. heißt.
Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich
von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und
hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen
königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In
der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt
nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. —
Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der
Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant-
werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens,
nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen
vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik
kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd-
östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie
sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000
Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre
verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und
noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge-
hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel-
len berühmt.
Die Niederlande.
Sie liegen östlich von England, von dem sie durch
die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült,
getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch-
land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
156
Dänemark.
5) der Regierungsbezirk Dü sscldorf, welcher den
nördlichsten Theil der Provinz in sich faßt. Düsseldorf, Haupt-
stadt, und eine der schönsten Städte am Rheine, am rechten Ufer
desselben, nordwestlich von Cöln, hat ein Schloß, einige Fabriken,
einen bedeutenden Handel und 24,000 Einwohner. In der Nähe
ist der Jägcrhof, ein königliches Lustschloß. — Neuß, Stadt,
südwestlich von Düsseldorf, unweit des Rheins, an der Erft, hat
Fabriken und Handel. Die St. Quirinskirche ist ein herrliches
Gebäude. — Gladbach, gcwerbsame Stadt westlich von Rcuß,
verfertigt vortreffliche Leinwand. — Krefeld, mistige Fabrik-
stadt, nordwestlich von Düsseldorf, hat besonders treffliche Seiden-
sabriken und 18,000 Einwohner. —Kempen, gewerbsame Stadt,
nordwestlich von Krefeld. — Geldern, gewerbsame Stadt, nord-
westlich von Krefeld, von der Niers umflossen. — Kleve, gewerb-
same Stadt, nordwestlich von Geldern, i Meile vom Rhein, hat
in der Nähe einen schönen Garten mit einem Gesundbrunnen. —
Emmerich, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Kleve, am rech-
ten User des Rheins, treibt Schifffahrt. — Wesel, Stadt und
starke Festung, südöstlich von Emmerich, am rechten Ufer des
Rheins, welcher hier die schiffbare Lippe aufnimmt, hat Fabriken
und 13,000 Einwphner, und treibt Schifffahrt. — Duisburg,
gewerbsame Stadt, nordöstlich von Krefeld, in der Nähe der Ruhr,
mit Schifffahrt und Handel. — Mühlheim an der Ruhr,
gewerbsame Stadt, östlich von Duisburg, treibt Handel. —
Essen, Stadt, nordöstlich von Mühlheim, mit Fabriken und Stein-
kohlengruben in der Nähe. — Werden, gcwerbsame Stadt,
südöstlich von Mühlheim, liegt an der Ruhr. — Elberfeld,
eine der wichtigsten Fabrik- und Handelsstädte Preußens, östlich
von Düsseldorf an der Wupper, hat vortreffliche Garn- und Lcin-
wandbleichcn, vorzüglich wichtige Baumwollen-, Band- und Sci-
denfabriken und 27,000 Einwohner. — Barmen, wichtige Fa-
brik- und Handelsstadt, in der Nähe von Elberfeld, gleichfalls an
der Wupper, mit ähnlichen Fabriken wie in Düsseldorf, hat 24,000
Einwohner. Ucberhaupt ist die ganze Gegend von Elberfeld und
Barmen der industriereichste Strich Preußens, wo fast die ganze
zahlreiche Bevölkerung von den Fabriken lebt. — Ron sdorf,
Fabrikstadt, südlich von Barmen und in der Nähe von Elberfeld
und Barmen. — Lennep, Fabrikstadt, südöstlich von Elberfeld,
wo vorzüglich viel Tuch verfertigt wird. •— Rade vor dem
Walde, Fabrikstadt, nordöstlich von Lenney, verfertigt viele
Stahl- und Eiscnwaaren. — Hückeswagen, blühende Fabrik-
stadt, südlich von Rade vor dem Walde, wo ansehnliche Tuchfabri-
ken sind — Remscheidt, wichtiger Fabrikort, jetzt zur Siadt
erhoben, westlich von Lennep, Hauptsitz der Industrie in Eisen-
und Stahlwaaren, treibt bedeutenden Handel. — Solingen,
»nichtige Fabrikstadt, westlich von Hückeswagen, ist wegen ihrer
vortrefflichen Schwerdt- und Messerklingen berühmt.
Dänemark.
Es besteht aus einer nördlich von Deutschland, zwi-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Iii. Osteuropa. Freistaat Krakau rc. 176
jüdischen Religion. Die Industrie, bisher unbedeutend,
fängt an, nebst dem Handel, sich zu heben; vorzüglich
hat die Hauptstadt vielerlei Fabriken. Auch für den
Unterricht des Volks, das noch sehr einer größer» Bil-
dung bedarf, wird jetzt größere Sorgfalt getragen.
Polen ist ein Königreich, das jedoch unter der
Herrschaft des Kaisers von Rußland steht, der zugleich
König von Polen sich nennt.
Warschau, Hauptstadt, südöstlich von Lhorn, an der
Weichsel, jenseits welcher die Stadt Prag a liegt, welche als
eine Vorstadt von Warschau angesehen wird, hat mit den Vor-
städten einen Umfang von 3 Meilen, viele herrliche Palläste,
zahlreiche Kirchen, worunter die schöne lutherische Kirche sich aus-
zeichnet, ein Schloß, eine Universität mit einer großen Bibliothek,
eine starke Citadelle, vielerlei Fabriken, bedeutenden Handel,
2 Messen, 9000 Häuser und 130,000 Einwohner. 1 Meile
von Warschau, an einem Arme der Weichsel, liegt Willanow,
ein prächtiges königliches Schloß. — Lublin, Stadt, südöstlich
von Warschau, mit erheblichem Handel und jährlich drei Messen.
Der Freistaat Krakau.
Er wird von Polen, Galizien und Schlesien be-
gränzt und enthält 20 Q.meilen. Die Weichsel,
welche die Gränze desselben gegen Galizien macht, ist
der Hauptfluß. Der Boden ist wohl angebaut und
fruchtbar, und wechselt mit Ebenen, Hügeln und Ber«
gen, die von den Karpathen abstreifen. Vieh aller
Art, Getreide, Obst, Eisen, Steinkohlen sind die vor,
nehmsten Produkte. Die Einwohner, deren Zahl 123,000
beträgt, sind Polen, bekennen sich zur katholischen Kirche
und unterhalten einige Fabriken in der Hauptstadt, die
zugleich einen ansehnlichen Handel treibt. Dieser Staat
steht unter Russischem, Preußischem und Oesterreichi-
schem Schutze. »
Krakau, Hauptstadt dieser Republik, südöstlich von Bres-
lau, in einer wohl angebauten Ebene, ist altmodisch gebaut, und
hat ein vormaliges hoch gelegenes Schloß, eine große Domkirche
mit vielen Kostbarkeiten, eine Universität, einige Fabriken, einen
bedeutenden Handel und 33,000 Einwohner.
Galizien.
Die Gränzen sind gegen Norden Krakau und
Polen; gegen Osten Rußland; gegen Süden die Euro-
päische Türkei und dir Ungarischen Länder, und gegen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Schiffer-Inseln.
581
durch die Religion und durch das Herkommen, das er nicht zu ver-
letzen wagen darf, in seiner Willkühc beschrankt. Auch behaupten
die Ellis oder Häuptlinge einen gewissen Einfluß.
Manches von den bisher erwähnten Verhältnissen dieser Insu-
laner mag sich wohl jetzt, seitdem das Christenthum zum Theil Ein-
gang bei ihnen gefunden hat, verändert haben. Schon früher halten
sie in der Civilisation bedeutende Fortschritte gemacht, und es laßt sich
also wohl erwarten, daß sie gegenwärtig weiter vorgeschritten sind.
Jetzt bedienen sie sich auch der Feuergewehre, da sie sonst bloß Keu-
len, Bogen, Pfeile, Wurfspeere und Schleudern hatten. Ihren aus
Casuarinenholz verfertigten Keulen wissen sie eine geschmackvolle Form
zu geben. Aus den biegsamen Zweigen des Kokosnußbaumes ma-
chen sie Kamme, aus den Pandanusblattern gewöhnliche Matten
und aus dem Baste des Papiermaulbeerbaumes (B. Ii., 692), wel-
cher hier Hiapo heißt, ein dem Kattun gleichendes Zeug (Ugiata
genannt), woraus sie ihre Kleidung sich bereiten. Außerdem verfer-
tigen sie noch feinere Matten, Netze, Stricke, Schnüren, Körbe rc.,
und haben bedeckte Boote, worauf ein kleines Haus errichtet ist und
welche 150 — 200 Menschen fassen. Bennett sah bei ihnen eins,
das 96 F. in der Lange hatte. Gewöhnlich werden diese Boote auf
den Fidschi-Inseln erbaut, da man aus den Freundschafts-Inseln kein
dazu geeignetes Holz findet. Auch lieben die Insulaner Tanz und
Gesang und besitzen musikalische Instrumente, von welchen das Fan-
ghu Fang hu eine Art Flöte ist, die mit den Nasenlöchern geblasen
wird und die Nasa einer Trommel ähnlich ist.
Die Schiffer- oder Navigators-Inseln.
Diese Inseln machen von der runden Gestalt, welche die Inseln
des äußern Gürtels chacakterisiren, eine Ausnahme, sind lang gedehnt
und liegen in einer Reihe neben einander. Sie sind wahrscheinlich
die nämlichen Inseln, welche der Holländer Roggeween 1722
entdeckte und sie Baum an ns-Inseln nannte. Indessen eignete
sich der Franzose Bougainville, welcher 1766 bei ihnen vorbei-
segelte, ihre Entdeckung zu und gab ihnen den Namen, den sie bis
jetzt behalten haben, wegen der guten Fahrzeuge, die ihre Bewohner
hatten, und der vorzüglichen Geschicklichkeit, mit welcher sie dieselben
regierten. Nach diesem besuchte sie der unglückliche la Perouse, der
auf einer derselben einen Theil seiner Mannschaft verlor. 1824 wurden
sie von Kotzebue besucht, der die bis dahin unvollkommene Aufnahme
derselben vollendete und in seiner Reisebeschreibung einige Nachrichten
von ihnen mittheilt. Gegenwärtig befinden sich auch auf einigen
dieser Inseln Englische Missionäre, welche auch hier das Christenthum
zu verbreiten suchen.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
542
Australien.
gleichen eine Art von Harz, die sich sehr gut beim Schiffbau anwen-
den läßt. Das Gummi wird von den Eingebornen gekauet und hin-
terlaßt auf der Zunge einen angenehmen Geschmack. Auch in den
Ästen und selbst in den Blattern ist dieses Gummi enthalten. Der
Kauri wachst theils auf den Abhangen steiler Berge, theils in tiefen
Thalern, verlangt aber einen festen und thonigen Boden.
Ein anderes merkwürdiges Produkt des Pflanzenreichs ist die
Theemyrthe, welche in den Wäldern, wo sie Schutz gegen die
Witterung har, ein bedeutender Baum, oft von 30 bis 40 F. Höhe
wird, hingegen in andern weniger gestützten Gegenden nicht höher
als 6 bis 0 F. hoch wächst. Die Zweige haben kein Laub, bloß der
Stamm ist belaubt. Die weißen Blüthen kommen oben am Wipfel
zum Vorschein und sind von bewundernswürdiger Schönheit. Aus
den Blattern wird ein heilsamer, aromatischer und antiskorbutischer
Thee bereitet. Bei dem ersten Aufgusse geben die Blatter einen an-
genehmen, aromatischen, bei dem zweiten einen bittern Geschmack, der
vorzüglich gegen den Skorbut hilft. — Ein antiskorbutisches Bier,
laßt sich auch aus der Neuseeländischen Sproßtanne brauen, die
oft 100 F. hoch und 10 F. dick wird, indem man dazu ihre Na-
deln benutzt.
Ein dieser Insel eigenthümliches Produkt ist der Neuseelän-
dische Flachs (Phormium tenax), eine am Ufer der Wald-
bache und in Gründen in Menge wachsende Pflanze, welche 5 — 7
F. hoch wird und Ähnlichkeit mit der Schwertlilie hat, doch ist der
Stengel weit dicker. Die schwertförmigen, oben dunkelgrünen und
unten rothgestreiften Blatter sind 2 — 4 F. lang und 1—2 Zoll
breit. Aus der Mitte derselben steigt der Schaft auf, welcher an der
Spitze viele rothe oder gelbe Blüthen tragt. Aus den Fasern der
Blatter gewinnen die Eingebornen Flachs oder Hanf und machen da-
von einen mannigfaltigen Gebrauch, indem sie daraus Matten. Zeuge,
Seile und Fischnetze verfertigen. Dieser Flachs hat ein seidenartiges
Ansehen und die daraus verfertigten Taue und Stricke sollen dop-
pelt so stark seyn als die aus Hanf. Es wird viel von diesem Flachs
ausgeführt *), und fehlte es nicht an Arbeitern und Werkzeugen zur
gehörigen Zubereitung, so würde der Flachshandel eine fast unbere-
chenbare Quelle des Reichthums für diejenigen werden, die sich damit
beschäftigen; wie die Arbeit jetzt von den Eingebornen betrieben wird
ist sie höchst zeitraubend und mühsam. Jedes Blatt wird einzeln
zubereitet und muß auf verschiedene Arten behandelt werden, ehe es
zum Verkauf tauglich ist. Im südlichen Frankreich wird jetzt dieser
Neuseeländischer Flachs mit dem glücklichsten Erfolg gebaut, und es
besteht daselbst zu Pont Remy eine große Fabrik, welche bloß solchen
*) 1835 erhielt die Brittische Kolonie in Ncusüdwales für 14,000 Pf.
Sterling Neuseeländischen Flachs.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Neuseeland.
543
Flachs verarbeitet, und die daraus verfertigten Zeuge sind eben so schön,
aber viel fester, geschmeidiger und leichter als die Leinenzeuge. Eine
Haupteigenthümlichkeit des Gewebes besteht darin, daß man es ein
halbes Jahr im Wasser liegen lassen kann, ohne daß es Veränderung
erleidet. Zahlreiche Erfahrungen an Netzen und Tauen lassen hier-
über keinen Zweifel mehr. Diese Fabrik beschäftigt 1000 Menschen,
indem die Pflanze, ehe man sie zum Spinnen gebrauchen kann, 7
Manipulationen erleidet; doch kommt, wenn man bis zum Kämmen
alle Kosten zusammen rechnet, der Ctr. von diesem Flachs nicht ein-
mal auf 1 \ rl. zu stehen.
Von den Mineralien ist besonders der Jade oder Nieren-
stein, Nephrit zu bemerken, ein zu den Talkartcn gehöriger Stein,
welcher sich auf der mittlern Insel in Menge an den Ufern eines
Sees findet, der den Namen Grünstein-See führt. Wenn man
ihn ausgrabt, ist er weich und undurchsichtig, gewinnt aber an Harte,
wenn man ihn der Luft aussetzt und wird dann halb durchsichtig.
Die Eingebornen verfertigen ihre Beile und Messer daraus, daher er
auch Beil stein genannt wird.
Die Bevölkerung der nördlichen Insel, welche den bevölkertsten
Theil Neuseelands ausmacht, wird auf etwa 160,000 Individuen ge-
schätzt. Wie viel Menschen aber auf der mittlern und südlichen In-
seln leben, darüber laßt sich gar nichts sagen; man halt indessen ihre
Zahl für sehr gering. Die Neuseeländer gehören nicht wie die
Bewohner der andern Inseln des Binnengürtels zu der Papuas-Rasse,
sondern zu der, welche Lesson die Hindu-Kaukasische und zwar zu dem
Zweige, welchen er den Ozeanischen nennt. Als Neuseeland zuerst
von den Europäern entdeckt wurde, waren die Neuseeländer ein ganz
wildes und rohes Volk und selbst in neuerer Zeit, bis vor etwa 10
bis 20 Jahren konnte man nur eine geringe oder vielmehr gar keine
Verbesserung des Nationalcharakters wahrnehmen, wiewohl es nicht
leicht ein Volk giebt, das die Neuseeländer an geistigen und körperli-
chen Anlagen und an Empfänglichkeit für Civilisation übertreffe, noch
irgend eins, das in kürzerer Zeit sich würdig mache, einen Rang un-
ter den civilisi'rten Nationen einzunehmen, wenn die gewöhnlichen
Mittel des Unterrichts und der Unterweisung in den verfeinernden und
veredelnden Künsten angewendet werden. Daher haben auch die Neu-
seeländer in Folge des eingetretenen lebhaften Verkehrs mit Europäern
und der Bekehrung zum Christenthum durch die hier bestehenden Eng-
lischen Missions-Anstalten, auf der Bahn der Gesittung bedeutende
Fortschritte gemacht, so daß die heutigen Einwohner, wenigstens die
auf der Ostseite der nördlichen Insel und nördlich von der Themse le-
benden, sehr verschieden sind von denen, welche Tasman, der Ent-
decker Neuseelands, und nach ihm Cook kennen lernten.
Zur ersten Gründung dieser jetzt auf Neuseeland blühenden Mis-
sivnsanstalten trug der vom ächten Geiste der Menschenliebe beseelte
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
179
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
marmornen Balustrade umgeben und aus seiner Mitte erhebt sich ein
herrlicher Thurm, auf dessen Spitze, 120 F. vom Boden die Statue
der Gerechtigkeit steht.
Feuersbrünste sind sehr häufig in New-Pork *), die indeß bei den
vortrefflichen Löschanstalten nicht sehr um sich greifen. Doch eine
Ausnahme hiervon machte die große Feuersbrunst, welche den 16. De-
zember 1835 in dem südlichsten Theile der Stadt ausbrach, in einer
Gegend, wo die ausgedehntesten Waarenlager eine unendliche Fülle der
kostbarsten Erzeugnisse fremder und einheimischer Fabriken enthielten,
und sowohl die schöne Börse, als 674 Hauser zerstörte.
Die Gasthöfe in New-Pork können gegen 20,000 Personen
aufnehmen, und doch wird es den Reisenden oft schwer, ein Unter-
kommen zu finden. Das schönste unter allen ist das Hotel, welches
ein Deutscher, Namens Astor (aus Hanau gebürtig), kürzlich für
1,600,000 Fl. errichtet hat. Das Gebäude hat eine Fronte von 200 F.
in der Lange und ist die schönste Zierde der Broadway-Straße. Masse,
Einfachheit und passende Verbaltnisse verleihen ihm einen großartigen
Charakter. Die innere Einrichtung ist weit vorzüglicher, als man bis
jetzt gesehen hat. Das Haus enthalt 300 Zimmer und Sale. Der
ungeheure Speisesaal für das männliche Geschlecht ist 100 F. lang,
40 F. breit und 19 F. hoch. In der Küche ist ein Dampfapparat
angebracht, der die Gemüse, das Fleisch rc. kocht, wahrend das glan-
zende vom Gas ausströmende Licht die ungemein große Reinlichkeit
bewundern laßt, die überall herrscht. Unter der Küche befinden sich
die Waschanstalten, einer der interessantesten Theile des ganzen Hotels,
in denen es möglich ist, vermöge der Menge der Kessel und durch die
Macht des Dampfes alle Wasche, \ Stunde darauf, nachdem man
sie hergebracht hat, fertig gewaschen, getrocknet und zu neuem Ge-
brauch ' vollständig eingerichtet, wieder abzugeben. Die Wäsche wird
auf folgende Art getrocknet: man breitet sie auf Cylinder aus, die
durch kleine eiserne Stangen in einem durch Dampf so stark geheiztem
Saale herumgedreht werden, daß sie binnen 5 Minuten trocken ist.
Etwas weiter entfernt und unterhalb befindet sich die Dampfmaschine,
welche das Wasser in die vier großen Hauptabtheilungen des Hauses
aufsteigen laßt, den Dampf in die Küche und in die Waschanstalt
liefert, Gabeln und Messer putzt, Schuhe und Stiefeln reinigt und
ihren Überschuß von Dämpfen noch zu einer Menge anderer nützlicher
Einrichtungen anbietet. In dem für die Damen bestimmten Gesell-
schaftssaale hängt ein 120 Zoll hoher und 72 Zoll breiter Spiegel.
Die Fußböden und Teppiche zeigen eine kaiserliche Pracht. Das Mo-
biliar hat 210,000 Fl. gekostet. Das große Portal des Hauses ruht
auf Marmorsäulen und ist mit gleichem Materigl gepflastert.
Der Hasen New-Porks ist der bedeutendste der Vereinigten Staa-
*) Im Jahre 1829 waren 151 und 1830 119 Feuersbrünste.
12 *
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
878
Afrika.
nen gesetzt haben und einen überzeugenden Beweis geben, daß dieses
Volk in der Civilisation schon bedeutende Fortschritte gemacht hat. Ec
ist geschickt und aufmerksam in allem, was er thut; seine Arbeiten zeu-
gen sogar von Geschmack. Seine Vorrathshauser sind sehr geräumig
und seine Hütten die am besten gebauten in diesem ganzen Theile
des westlichen Afrikas, groß, lustig und mit weiten Thüren versehen
und von Bambusrohr erbaut. Im Innern der Wohnungen herrscht
die größte Reinlichkeit und es gehört zum Luxus, selbige mit Waffen
und Matten zu verzieren. Diese Poulen sind auch geschickte Töpfer,
und ihre Gesäße sehen so glänzend aus, als wenn sie mit Firniß über-
zogen wären. Eben so habe ich mich auch über die Niedlichkeit ihrer
hölzernen Näpfe gewundert, um so mehr, da sie dieselben nicht drech-
seln, sondern ihnen mit dem Beile die Form geben. Ihre Lederar-
beiten und ihre Dolche stehen denen der Mauern weit nach; dagegen
suchen sie ihres Gleichen in der Verfertigung von Bogen, in deren
Handhaben sie sich ebenfalls auszeichnen. Das Gift, in welches sie
ihre Pfeilspitzen tauchen, und welches aus einer Art Euphorbium be-
reitet wird, ist von fürchterlicher Wirkung. Die R u m b d e s sind An-
stalten, welche ihre Menschlichkeit beweisen. Nämlich jedes Dorf er-
laubt seinen Sklaven, sich auf einem bestimmten freien Platze nachbar-
lich neben einander Hütten zu bauen; eine solche Vereinigung von
Hütten heißt nun ein Ru mb de. Zum Oberhaupt in demselben
wählt man einen aus der Mitte der Sklaven selbst, nach besten Tode
seine Kinder, wenn sie für würdig befunden werden, in seine Stelle
wieder eintreten. Die Einwohner dieser Numbdes, welche in der That
nur dem Namen nach Sklaven sind, bauen das Land ihrer Herren
und folgen denselben als Lastträger auf ihren Reisen. Nie werden sie,
wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, oder im Lande geboren sind,
verkauft. Führt einer aus ihrer Mitte sich schlecht aus, so wird er
dem Herrn desselben von seinen eignen Kameraden zum Verkauf
überliefert."
Überhaupt ist der Fleiß der Fulahs im Ackerbau und in der Vieh-
zucht ausgezeichnet. Sie haben zahlreiche Rinder- und Schafheerden,
behandeln ihr Vieh gut und sanft, treiben gute Milchwirthschast und
bereiten Butter, jedoch keinen Käse, haben treffliche Pferde, die aus
einer Vermischung der einheimischen Rasse mit Arabischen entstanden
zu seyn scheinen, nicht groß, aber sehr schnell sind. Die Fulahs sind
auch tüchtige Jäger und stellen den Löwen, Panthern und Elephan-
ten nach. Ihre Dörfer gewähren einen freundlichen Anblick, indem
die aus Lehm gebauten Häuser oder Hütten und mit einem kegelför-
migen Dache von Stroh versehen, in Reihen geordnet und mit einer
Art von Verpallisadirung umgeben sind. Sie weben Zeuge mit Sorg-
falt und verzieren sie mit hübschen Stickereien. Weber, Schuster und
Schmiede giebt es in jedem Dorfe. Schöne Sandalen aus rothem
Saffian, Steigbügel, von Kunst zeugende Schlösser, silberne Schnallen,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Osm attisches Ne ich.
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als in irgend einer Hauptstadt Europas. — Einen interessanten An-
blick gewähren die weitläufigen Bazars undbesestans, wo man
die mannigfaltigsten Waaren zum Verkauf dargeboten findet. Jene
sind offene Marktplätze, diese geschlossene und bedeckte Markte, weit-
läufige in verschiedenen Richtungen hinlaufende, gewölbte Markthallen,
worin Kaufleute jeder Art besondere Reihen einnehmen; so findet man
ganze Bogengänge der Schwertfeger, der Goldarbeiter, Tuchhandler,
Leinweber, Lederfabrikanten rc. Diese Besestans, die sich am besten
mit den Pariser Hallen vergleichen lassen, bieten die köstlichste Augen-
weide an den reichen und ausgewählten Waarenlagern dar, die man
hier immer von einerlei Gattung zusammenfindet. Hier liegen alle
möglichen Erzeugnisse Europäischen und Asiatischen Kunstfleißes vor
dem Auge des Kauflustigen ausgebreitet. Der Egyptische Bazar oder
Misc-Bazar ist gleichfalls ein Besestan und besteht aus zwei 480
F. langen, unter einem rechten Winkel zusammen stoßenden Hallen
und ist ausschließlich für Spezereien, Arzneien, Wohlgerüche und Ge-
würze bestimmt, welche theils unmittelbar aus Egypten, theils über
dieses Land aus Arabien und Ostindien kommen. In diesen Kauf-
hallen sitzt der Verkäufer wie eine Bildsäule und raucht. Er lockt
keine Kunden an sich, sondern erwartet sie ruhig. Höchst selten laßt
er von dem Geforderten etwas ab; ist der Käufer aber ein Türke, so
ist der Gegenstand mit einem Worte abgemacht. Kommt man zu
ihm und fragt nach einer Sache, so sagt er entweder „hab es" oder
„hab es nicht." Bietet man ihnr dafür, und er kann sie geben, so
legt er sie dem Käufer stillschweigend hin; kann er nicht, so macht er
bloß einen Zifcher mit der Zunge durch die Zahne, und rackt etwas
den Kopf in die Höhe, wonach man versichert seyn kann, daß er es
nicht giebt. Will er ja eine Sache empfehlen, so legt er bloß den
Finger auf den Mund, welches ein Zeichen der Bewunderung ist, oder
er streckt die volle Faust aus, welches sagen will, daß sie gut gemacht
sey. — Unter der Benennung Chane (welches eigentlich ein Persi-
sches Wort ist und Haus bedeutet) versteht man besonders die Werk-
stätten und Fabriken, wo gemeinschaftlich von Handwerkern einer ge-
wissen Art gearbeitet wird — oder auch große, steinerne viereckige Ge-
bäude mit einem Hofe in der Mitte, von allen Seiten mit Gängen
umgeben, innerhalb welcher die den Chan bewohnenden Kaufleute ihre
Waarenlager haben. Der Fremde findet also hier nicht bloß Her-
berge, sondern kann auch wahrend seines ganzen Aufenthaltes seine
Waaren auslegen oder auf andere Weise Geschäfte machen. Diese
Chane stehen als fromme Stiftungen gewöhnlich mit Moscheen, Spi-
talern, Schulen in Verbindung, so daß von dem Zinserträge derselben
diese Anstalten zum Theil mit erhalten werden. Der größte aller
Chane ist der zur Osmans-Mofchee gehörige Neue Chan (Jeni-
ch a n), welcher so viel Zimmer, als Tage im Jahre haben soll. Einige
Gebäude dieser Art führen den Flamen Karawanserais, und sind
ausschließlich zur Beherbergung der Fremden bestimmt.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Schwertfeger Leinweber
Extrahierte Ortsnamen: Europas Ostindien Karawanserais
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Asien.
heiligen Literatur, im Sanskrit, in Astronomie und Astrologie unter-
richten. Das dazu gehörige große Gebäude Widalaja genannt, ist
in 2 Höfe abgetheilt, die mit 2 Stockwerken bedeckter Gallerien umge-
den sind. — Gewerbe aller Art, zumal Gold- und Silberarbeit, feine
Weberei und Weberei von kostbaren Gold- und Silberstoffen, welche in
Indien unter dem Namen Kink ob bekannt sind, und weit und breit
verschickt werden, blühen hier. Diese kostbaren Stoffe werden sowohl
von Hindus als Muhamedaner in Indien getragen und sind nicht wie
die Baumwollengewande von Europäischen Fabrikaten verdrängt wor-
den. Halstücher von Gold- und Silberstoffen mit breiten Franzen ge-
ziert und von wunderschöner Arbeit sind bisweilen nach London ausge-
führt worden, wo sie wegen des besondern Glanzes ihrer Materialien
sehr geschätzt werden, obgleich sie mit der glänzenden Stickerei der sam-
metnen Turbane, welche hier gemacht werden, nicht zu vergleichen sind.
Die Goldzierathen Indischer Frauen sind gewöhnlich von gutem Ge-
schmack und ihre Formen oft von Europäischen Goldschmieden nachge-
ahmt worden, ohne daß sie dieselbe Vortrefflichkeit erreicht hätten. Auch
ist Benares wegen der Verfertigung von Kinderspielsachen aus Holz
und Thon so berühmt wie Nürnberg. Nicht minder wichtig als die
Industrie ist der Handel dieser Stadt, denn sie ist der Markt für die
Shawls Nordindiens, die Diamanten Südindiens, die Musseline von
den Indischen Städten und für die von Calcutta herbeigeführten Eng-
lischen Waaren; in Hinsicht des Handels mit Diamanten und andern
Edelsteinen kommt keine andere Stadt Asiens Benares gleich.
Gewöhnlich geben die Geographen die Bevölkerung von Benares
zu 580,000 Seelen an, die 28,000 Häuser bewohnen sollen, worun-
ter 12,000 von Stein und 16,000 von Lehm oder Erde erbaut sind.
Von diesen Angaben, die in Hinsicht der Volkszahl übertrieben zu
seyn scheinen, weicht sehr die 1825 von der Brittischen Regierung
veranstaltete Zählung ab, deren Resultat folgendes war: Die Stadt be-
steht aus 30,205 Häusern mit 181,484 E. 11,325 H. sind von
Stein, 2328 halb von Stein und halb von Erde, 16,552 von Erde
allein. Die Muhamedaner bilden den fünften Theil der Bevölkerung
und bewohnen meistens die Vorstädte, während die Hindus fast allein
die innere Stadt inne haben. Die Braminen belaufen sich (mit ihren
Familien) auf 32,381, die Indischen Mönche auf 7171, doch ist die
Stadt bedeutend im Zunehmen, und bei großen Festen steigt die Be-
völkerung der Stadt oft um 100,000 Seelen. Nirgends werden die
Feste der Hindus mit größerer Pracht gefeiert, als in Benares, beson-
ders das D uwalli-Fest, wobei eine allgemeine Beleuchtung der Stadt
geschieht, indem man des Abends irdene mit Öl gefüllte Lampen auf
alle Vorsprünge der Häuser so enge als möglich stellt. Palläste, Tem-
pel und Thürme scheinen dann von Weitem wie Sterne zu funkeln.
Vom Strome aus ist der Anblick bewundernswerth.
Zum Schluffe folge noch Einiges von dem Straßenverkehr dieser
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Indien London Benares Nürnberg Calcutta Asiens_Benares Benares Benares